Aus der Praxis I
Der größte Feind der Qualität ist die Eile oder der Zeitdruck!
"Zum genauen schauen haben wir nie Zeit, aber zum Neudrucken ist immer Zeit!"
Was bedeutet das?
Oft werden Druckprodukte "rasch" produziert - weil's eben so eilig ist. Und dann passiert das Unangenehme: Der Kunde reklamiert! Was folgt ist eine Reklamation vielleicht sogar eine neuerliche Produktion. In Sachverständigenkreisen ist es bekannt, dass Zeitdruck niemals ein "Freibrief" für Qualitätsminderung ist. Die Fronten sind dann verhärtet, die Geschäftsbeziehung kann nachhaltig geschädigt sein. Die Folge ist fast unvermeidlich: Win Gerichtsprozess!
Die Druckerei argumentiert mit "Zeitdruck"! Beispiele dafür können sein: Die Daten sind zu spät übermittelt worden; die Freigabe ist nicht rechtzeitig erfolgt. Die Druckerei wollte rechtzeitig liefern und dennoch sind Mängel aufgetreten. Was nunmehr oft folgt sind intensive Gespräche; Forderungen nach Preisnachlässen usw.
Als Sachverständiger werde ich oft zu Hilfe geholt. Solche Situationen sind sehr ähnlich: Wenn ich frage, um wieviel länger die Produktion bei Sorgfältiger Ausführung gedauert hätte, so ist dann meistens die Aussage... "Na eine Stunde, oder zwei Stunden. Ja, vielleicht sogar einen halben Tag!" Nur: Was ist das alles im Vergleich zu dem Zeitaufwand für die "Streitgespräche"?
Kommentar
Zeitdruck kann aufgrund verschiedener Umstände entstehen! Das ist darf nicht zu einer Qualitätsminderung führen. Was kann getan werden um solche Situationen zu verhindern?
- Klare Terminvorgaben an den Auftraggeber kommunizieren!
- Rechtzeitig den Auftraggaber auf die Konsequenzen einer Verzögerung (verspätete Datenabgabe, Freigabe) aufmerksam machen!
- Lösungen für ein worst-case finden!
Harald Sexl
Ihr Ansprechpartner und Spezialist
für Gutachten im Bereich Druck,
PSO-, PEFC und/oder FSC-Zertifizierungen,
Schulungen/Trainings für
Themen der Druckbranche